Berlins Wälder leiden – Zeit zu handeln!

Berlins Wälder leiden – Zeit zu handeln!

Wie jedes Jahr wurde jetzt der Waldzustandsbericht für Berlin veröffentlicht - und wie so oft in den letzten Jahren sind die Ergebnisse nicht einfach nur besorgniserregend, sie sind ein deutliches Warnsignal. Der Bericht zeigt uns, in welchem Zustand sich unsere Berliner Wälder wirklich befinden: Fast die Hälfte der Waldflächen in Berlin ist inzwischen geschädigt. 46 % der Waldbäume gelten als krank, damit liegt man deutlich über dem Wert von 2024 (37%). Und wirklich gesund sind gerade einmal 3 %.  

Ein neuer Negativrekord: Es gab Jahre, da sah es besser aus. Zwischen 2007 und 2016 erholten sich die Wälder, der Anteil kranker Bäume sank sogar auf 30 %. Aber seit 2018 hat sich die Situation mit jeder Trockenperiode und der dauerhaften Bodentrockenheit verschärft. Die Kronenverlichtung - also der sichtbare Verlust an Blättern und Nadeln - liegt jetzt bei 31,5 % - Ein Höchstwert. 

Besonders dramatisch ist der Zustand der Kiefern. Der lange Trockenstress zeigt sich hier besonders deutlich: Während im vergangenen Jahr 13 % von ihnen deutliche Schäden hatten, sind es jetzt 40 %. Nur noch 3 % sind völlig gesund - weniger als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr.  

Es gibt aber auch kleine, vorsichtige Lichtblicke. Die Eiche hat sich verbessert, obwohl sie weiterhin auf einem schlechten Niveau steht: 66 % der Eichen zeigen deutliche Schäden, gegenüber 87 % im Vorjahr. Ein Rückgang, der etwas Mut macht. Dennoch sind nur 2 % der Eichen völlig gesund. 

Trotz dieser kleinen Verbesserungen zeigt sich: Die Belastung durch die Klimakrise wächst. Trockenperioden treten häufiger auf, der Stress für die Wälder nimmt zu, die Anfälligkeit für Schädlinge wächst. Gleichzeitig reichen die Maßnahmen beim Klima- und Waldschutz bislang nicht aus, um diese Ökosysteme dauerhaft zu stabilisieren. 

 
Die Berliner Forsten arbeiten seit Jahren an einer Waldentwicklung - mit Naturverjüngung, robusteren Mischbeständen und gezielten Pflanzungen. Diese Arbeit zeigt erste Erfolge. Der vielleicht wichtigste: In Berlin bleiben flächenhafte Absterbeereignisse bisher aus. Das ist heutzutage leider keine Selbstverständlichkeit mehr. 

Die Ergebnisse aus dem Berliner Waldzustandsbericht zeigen deutlich, dass wir noch deutlich mehr für die Gesundheit unserer Wälder tun müssen: beim Klimaschutz, bei der Anpassung unserer Wälder an Extremwetter, bei Investitionen in eine nachhaltige Waldentwicklung. Und auch im Alltag - beim eigenen Engagement, beim politischen Druck, bei der Unterstützung der Menschen, die vor Ort dafür sorgen, dass unsere Wälder eine Zukunft haben.